
Vorwort Präsident und Geschäftsführer
«In der effizienten Nutzung von Energie liegt viel Potenzial. Nutzen Sie es, wir unterstützen Sie dabei.»
Markus Burger, Geschäftsführer
«Die Energiekrise ebnet den Weg für Innovationen und neue Projekte. Entscheidend wird es dabei sein, dass die Vorhaben zügig umgesetzt werden.»
Dr. Dieter Reichelt, Präsident
Das vergangene Jahr hat in der Energiewirtschaft vieles auf den Kopf und die Branche vor neue Herausforderungen gestellt. Was vor kurzem noch undenkbar war, beschäftigt uns heute alle: die drohende Energiemangellage. Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind einmal mehr gefordert. Doch die Coronapandemie hat gezeigt: Krisen eröffnen neue Chancen. Wir sind auf dem Weg, Strom noch effizienter zu nutzen, fossile Energien abzulösen und neue Lösungen zu finden. Die aktuelle Situation wird einige Innovationsschritte in unserer Branche beschleunigen.
Digitalisierung verändert die Berufsbilder
Neben der drohenden Energiemangellage beschäftigt uns die Digitalisierung. Sie wirkt sich nicht nur auf Unternehmensprozesse aus, sondern verändert auch die Berufsbilder. Die Bildungsinstitute sind gefordert, Lehrgänge und Kurse an die Bedürfnisse der Branche anzupassen. Wer bereits im Berufsleben steht, muss flexibel bleiben und sich laufend weiterbilden. Hier nimmt unser Verband mit dem Angebot an Fachkursen und -tagungen eine tragende Rolle ein.
Tagungen physisch, Kurzformate digital
Erfreulich ist, dass unsere Tagungen 2022 wieder physisch stattfinden konnten, auch wenn die Teilnehmerzahlen nicht ganz das Niveau der Vorpandemiejahre erreichten. Sehr geschätzt werden die neuen digitalen Kurzformate, zum Beispiel die Expert Talks, das e-mobile-Forum oder die Webinare «On Air» – können sie doch bequem aus der Ferne besucht werden. Interessierte erhalten damit über Mittag oder nach Feierabend kompakte Informationen zu einem fokussierten Thema. Mit der Tagung FRED zu den Themen Licht und Smarthome sind wir nun auch stärker in der Westschweiz präsent. Eine weitere Veranstaltung im Bereich Energie wird folgen.
Erfreuliches Geschäftsjahr dank Engagement
Insgesamt ist die Bilanz bei den Tagungen erfreulich: Insbesondere die Fachkurse und die digitalen Kurzformate waren sehr gut besucht und trugen zum positiven Resultat des Geschäftsjahres bei. Dass Electrosuisse solide unterwegs ist, verdanken wir auch unseren engagierten Mitarbeitenden. Erfreulich ist, dass wir aus der regelmässigen Mitarbeitendenbefragung zahlreiche positive Rückmeldungen und wertvolle Anregungen erhalten haben. Um auch in Zukunft auf motivierte Mitarbeitende zählen zu können, haben wir ein Employer Branding aufgebaut. Denn auch Electrosuisse spürt den Fachkräftemangel.
Services für Mitglieder weiter ausgebaut
Unsere Plattform für Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden haben wir weiter ausgebaut und neue Dienstleistungen integriert. Für Fachleute in der Normierung ging eine neue Plattform in Betrieb. Sie erleichtert den Workflow in einem Umfeld, das zunehmend komplexer wird. Denn in einer vernetzten Welt braucht es immer mehr übergreifende Normen für Systeme, einzelne Produktnormen reichen nicht mehr aus. Den Stellenwert der Schweiz im internationalen Umfeld der Normierung zeigen einmal die IEC Awards: Wir durften zwei an Schweizer Experten vergeben.
Über das Geschehen in unserer Branche halten wir Sie mit der Fachzeitschrift «Bulletin» auf dem Laufenden. Neu werden wir die Fachzeitschrift nicht mehr in Zusammenarbeit mit dem VSE, sondern exklusiv von Electrosuisse herausgeben.
Unterstützung in der Praxis
Ein Schwerpunkt lag 2022 auf der Elektromobilität. An unserem Hauptsitz ist der vielseitigste Ladepark der Schweiz in Betrieb: mit 22 Ladestationen verschiedener Hersteller, zehn verschiedenen Lastmanagementsystemen und einer bidirektionalen Ladestation. Der e-mobile Ladepark wurde in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen aus der Branche realisiert. Damit wollen wir von Electrosuisse einen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität leisten, insbesondere für die Branche, indem wir Weiterbildungen, Schulungen und Beratungen sowie Führungen für Interessierte anbieten.
Unterstützung in der Praxis bietet auch unsere Engineering-Gruppe mit Beratungen für Unternehmen im Umfeld der Energieeffizienz. In einer Prozess- oder Verbrauchsanalyse werden die verfügbaren und benötigten Energien wie elektrischer Strom, Wärme und Kälte verglichen. Durch Energiemonitoring, Transparenz und Effizienzmassnahmen lässt sich Energieverbrauch dauerhaft senken.
Wir danken Ihnen, liebe Mitglieder, Kundinnen, Kunden und Mitarbeitende, für Ihr Vertrauen, Ihre Treue und Ihr Engagement. Wir freuen uns, Sie bald wieder persönlich zu begrüssen – zum Beispiel an der Smart Energy Party. Der beliebte Branchenanlass gehört neu zu unseren Veranstaltungen.
Aus der Jahresrechnung 2022
Mio. CHF Jahresgewinn
Mio. CHF Nettoerlös aus
Lieferungen und Leistungen
Mio. CHF Eigenkapital
Vollzeitstellen
geprüfte Elektroanlagen
Unternehmen, die myElectrosuisse fürs Qualitätsmanagement nutzen
Teilnehmende an Fachtagungen und -kursen sowie an den Online-Kurzformaten
Mitglieder
Normungsexperten in über
100 technischen Komitees

Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI
Das ESTI wird seit 1903 als besondere Dienststelle im Auftrag des Bundes von Electrosuisse geführt.
Sichere und adäquate Stromnetze – ein zentrales Element der Energietransformation
Wegen der drohenden Strommangellage hat der Bundesrat Notverordnungen erlassen, die dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI wichtige zusätzliche Aufgaben übertragen haben. Die Kapazitäten der Übertragungsleitungen zwischen Bickigen und Chippis sowie zwischen Bassecourt und Mühleberg können bei Bedarf erhöht werden. Damit können Engpässe im Stromnetz entschärft und die Importkapazität entscheidend verbessert werden. Die Gewährleistung einer sicheren Stromversorgung basiert seit jeher auf dem Zusammenspiel von Produktionskapazitäten und einem zuverlässigen, modernen Stromnetz, das den Transport und die Verteilung der dezentral produzierten Energie ermöglicht.
Vor diesem Hintergrund durfte das ESTI die Spannungserhöhung der beiden genannten Übertragungsleitungen sowie den Bau des Reservekraftwerks in Birr eng begleiten. Inspektoren wurden eingesetzt, um die Aktivitäten im Zusammenhang mit den Notfallvorkehrungen zu überwachen. Das ESTI ist für die technische Aufsicht und die Anordnung von Massnahmen für den sicheren Betrieb der Anlagen zuständig. Unter seiner Aufsicht wurde auch der Testbetrieb durchgeführt, wobei vor allem die Sicherheit und die Auswirkungen auf die Umwelt überprüft beziehungsweise überwacht werden.
Die drohende Energieverknappung im Gassektor hatte einen direkten Einfluss auf den Elektrizitätssektor. Solche Veränderungen sind immer auch mit Chancen verbunden. Diese gilt es zu nutzen, um zukunftsfähige Lösungen rasch und breit abgestützt voranzutreiben, ohne dabei die physikalischen Grundlagen ausser Acht zu lassen. Das ESTI unterstützt, wo es nötig ist. Wir beherrschen die Bewilligungsverfahren sowohl in technischer als auch in rechtlicher Hinsicht und sind stets bemüht, bewilligungsfähige Projekte zu ermöglichen und schliesslich zu bewilligen. Grundsätzlich ist ein Bewilligungsverfahren aber ein Zusammenspiel vieler Akteure mit teilweise sehr unterschiedlichen Interessen. Da braucht es Augenmass, gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und ein gemeinsames Ziel. Das Einigungsverfahren und die damit verbundenen Prioritäten sind von zentraler Bedeutung für die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.
Detaillierter Bericht inkl. Jahresrechnung des ESTI unter www.esti.admin.ch.
Daniel Otti, Geschäftsführer ESTI
Unfälle im Zusammenhang mit Elektrizität gemeldet
Erzeugnisse nach NEV und VGSEB im Rahmen der Marktüberwachung kontrolliert
Geschäftsleitung
Markus Burger
Geschäftsführer
Björn Avak
Leiter Beratung, Inspektion und Engineering
Stephan Bugget
Leiter Finanzen und Administration
Daniel Hofmann
Leiter Weiterbildung
Daniel Otti
Geschäftsführer ESTI
Lukas Trütsch
Leiter Mitglieder Services (ab 01.02.2023)
Vorstand
Dr. Dieter Reichelt *
Axpo Grid AG, Baden
Regula Hotz *
J. Kowner AG, Zürich
Marco Bigatto
AIL SA, Lugano
Prof. Dr. Drazen Dujic
EPFL, Lausanne
Prof. Dr. Joseph El Hayek
HEIG VD, Yverdon-les-Bains
Prof. Dr. Christian Franck
ETH, Zürich
Dino Graf
AMAG Group AG, Cham
Stefan Hatt
Hitachi Energy AG, Baden
Jürg Herzog
Siemens Schweiz AG, Zürich
Daniel Müller *
ABB Schweiz AG, Baden
Daniel Schafer
BLS AG, Bern
Philippe Vuilleumier
Swisscom (Schweiz) AG, Worblaufen
* Mitglied im Vorstandsausschuss